Wenn es Abend wird, drunt am Alpensee,
|
und die Nacht ruckt langsam naher.
|
Wenn die Lerche steigt und die Sonne sinkt.
|
Ja, da wird mir denn mein kleines Herzerl schwer.
|
Und dann kehre ich in eine Wirtschaft ein,
|
wo man ungestort noch sitzen kann.
|
Und dann trinke ich ein kleines Glaserl Wein,
|
und dann schau' ich mir die lieben Leute an.
|
Da ist der Weichlinger mit seinem BMW.
|
Der fahrt auch, wenn er besoffen ist.
|
Er hat keine Angst um seinen Fuhrerschein,
|
denn er selber ist ja hier der Polizist.
|
Und die Frau Wirtin ist eine Witwe jetzt,
|
und sie fuhrt die Wirtschaft ganz allein.
|
Denn der Wirt ging fremd mit seiner schonsten Kuh,
|
und da schenkte sie ihm Zyankali ein.
|
Sieben Jahr ists her, dass Franzens Vater starb,
|
Sieben Jahr sind eine lange Zeit.
|
Und jetzt sitzt er da in seinem Jaguar,
|
denn der dicke Rentenscheck, der kommt noch heut'.
|
Und die Heidelind hat schon ihr drittes Kind.
|
Dabei ist sie gerad erst 17 Jahr.
|
Und die Kleinen sind alle mongoloid,
|
denn denn der Vater ist ihr lieber Herr Papa.
|
Da is mei Lehrerin, der ich so dankbar bin,
|
weil ich heute schreiben und lesen kann.
|
Und in den Ferien, da fahrt sie nach Schwerin,
|
und da zund sie Asylantenheime an.
|
Und der Herr Pfarrer steht bei der Annegret,
|
und er lachelt stets so fromm und froh.
|
Und vor der Kommunion steckt er den braven Buam,
|
eine gottgeweihte Kerze in den Po.
|
Wenn es Abend wird drunt am Alpensee,
|
und die Nacht ruckt langsam naher.
|
Wenn die Lerche steigt und und ihr Lied erklingt.
|
Ja, da wird mir dann mein kleines Herzerl schwer
|
|
-----------------
|
Wenn Es Abend
|
Die Arzte |